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Abiturfächer wählen

Abiturfächerwahl und Schwerpunktsetzung

VON: AK Abizeitung ASG Erlangen | 23. April 2021

Mit großen Schritten bewegen wir uns auf unsere Abiturprüfungen zu – fünf Prüfungen die für uns den (hoffentlich) letzten Abschnitt aus mindestens zwölf Jahren Schule mit unzähligen Schulaufgaben, unangekündigten Tests und unbeliebten Abfragen bilden. Und doch wird erst in den nächsten Tagen final feststehen, in welchen Fächern wir diese absolvieren werden. Das man in die Wahl der Abiturfächer einiges an Gedanken investiert, um das optimale Ergebnis zu erzielen ist da natürlich klar. Im folgenden Artikel wird daher darauf eingegangen, worauf man bei der Wahl achten sollte und zudem die Frage beantwortet, weshalb man bei dieser oftmals nicht den gedachten Spielraum an Wahlmöglichkeiten besitzt.

Mögliche Fächerkombinationen im Abitur

Das bayrische Abitur besteht aus drei schriftlichen Prüfungen und zwei mündlichen Prüfungen, auch Kolloquien genannt, wobei Deutsch und Mathe verpflichtend die ersten beiden schriftlichen Prüfungen bilden. Hinzu kommt, dass man in mindestens einer Fremdsprache und einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach (Religion, Ethik, Geschichte, Geschichte + Sozialkunde, Geografie oder Wirtschaft und Recht) jeweils eine Prüfung ablegen muss. Als weiteres, fünftes Fach stehen dann Biologie, Physik, Chemie, Informatik, eine weitere Fremdsprache, Kunst, Musik oder, bei einem belegten Additum, Sport zur Wahl. Welches dabei das dritte schriftliche Fach wird, kann man frei entscheiden.

Tipps zur Wahl der einzelnen Abiturfächer

Auch wenn die aufgezählten Fächerkombinationen sich nach einer Menge an Möglichkeiten anhören, muss man bedenken, dass man einen Teil der Fächer bereits nach der 10. Klasse abgewählt hat. Wenn man dann immer noch die Wahl zwischen mehreren Fächern hat, gibt es einige Dinge, die einem helfen können, das „richtige“ Fach auszuwählen. So können bereits erbrachte Halbjahresleistungen ein Indikator für eine erfolgreiche Abiturprüfung sein. Hatte ich in den letzten Halbjahren konstant gute Noten, so ist es wahrscheinlich, dass ich diese Leistung auch im Abitur abrufen kann. Zudem müssen in den Abiturfächern alle vier Halbjahresleistungen eingebracht werden; eine unterdurchschnittliche Note kann dann nicht gejokert oder gestrichen werden. Auch auf die jeweiligen Lehrer:innen sollte man zumindest kurz schauen. Waren diese bei der Punktevergabe eher knausrig und zurückhaltend, werden sie in den Abiturprüfungen nicht mit Punkten um sich werfen. Mit dem Wechsel auf digitale Medien kann es auch von Vorteil sein, wenn der behandelte Stoff, die Materialien und Präsentationen, dem Schüler gesammelt auf einer Onlineplattform (z.B. Mebis) zur Verfügung steht.

Schriftliche oder mündliche Abiturfächer?

Hier sollte man sich besonders in der gewählten Fremdsprache eine Frage stellen: Bin ich in dieser einigermaßen in Wort und Schrift sicher? Kann man diese Frage mit ja beantworten, so bietet es sich an, die Fremdsprache als dritte, schriftliche Abiturprüfung abzulegen, da dabei primär Text- und Hörverständnis, sowie Ausdrucksweise und Rechtschreibung abgeprüft werden. Zudem muss man dann in keinem der „lernintensiven“ Fächer (Naturwissenschaften, gesellschaftswissenschaftliche Fächer usw.) alle vier Halbjahre vorbereiten. Möchte man lieber mündlich zu bestimmten Themen mit teils vorgegeben Vokabular abgefragt werden, sollte man die Fremdsprache im Kolloquium abprüfen lassen. Man sollte jedoch für alle schriftlichen Abiturprüfungen im Hinterkopf behalten, dass die Lehrerkräfte keinen Einfluss auf die Prüfung nehmen können, während dies in den Kolloquien besonders durch freiere Fragestellungen möglich ist und kleinere Patzer ausgeglichen werden können.

Streichen eines Halbjahres & Schwerpunktsetzung

Hat man seine beiden Kolloquiumsfächer festgelegt, muss man sich zunächst überlegen, ob man das Halbjahr 11/1 oder 11/2 streicht. Auch hier kann man seine erbrachten Leistungen wieder als Richtwert nehmen. Zudem spielt Corona hier für unseren Jahrgang eine besondere Rolle. Nach einem normalen 11/1 ohne Masken, Wechselunterricht und Quarantäne ist 11/2 von Homeschooling, Stoffkürzungen und einer Klausurenphase, die nicht stattgefunden hat, geprägt. So hat bei vielen Mitschülern die Motivation, Schulsachen gründlich zu lernen, aufgrund der fehlenden Noten deutlich nachgelassen und hat im bloßen Ausdrucken und Abheften der Materialien geendet. Hier bietet es sich an, dieses Halbjahr zu streichen. Andererseits wurde eben aufgrund von Corona der Stoffplan gekürzt und macht daher 11/2 zu einem weniger lernaufwendigen Halbjahr.

Beim Schwerpunkt sollte man darauf achten, ein Thema zu nehmen, welches genug Stoff für ein zehnminütiges Referat liefert und einen optimalerweise selbst interessiert. Zudem hat man die Möglichkeit unbeliebtere Themen aus einem Halbjahr zu minimieren, indem man seinen Schwerpunkt in dieses Halbjahr setzt.

Was ist nun die richtige Wahl?

Pauschal gibt es kein „Richtig“ und kein „Falsch“, da jeder Schüler sich individuell seine Abiturfächer entscheiden muss. Man sollte, wenn möglich, die Fächer nehmen, in welchen man mit dem Stoff gut zurechtkommt und Interesse zeigt. Ist man sich unsicher, kann man immer die jeweilige Lehrkraft um Rat fragen. Und ob es schlussendlich die richtige Wahl war, wird man leider erst nach der Prüfung erfahren.